Tropenfieber


(1) Die Entdeckung des Amazonas - Die Höllenfahrt des Francisco de Orellana

Als Francisco de Orellana 1541 als Stellvertreter von Gonzalo Pizarro, dem jüngeren Pizarro-Bruder, das Expeditionsheer der Spanier von ihrem Stützpunkt Quito über die Anden führte, war es eine Reise ins Ungewisse – in die völlige terra incognita. Ziel der Mission war das „El Dorado“, das Land des Goldes, von dem die Inkas den Spaniern ebenso berichtet hatten, wie von den Gewürzen des „Zimtlandes“ – irgendwo auf der anderen Seite der Anden.

Einige Monate später waren von den rund 4000 Spaniern und Indio-Scherpas, die sich auf den Weg gemacht hatten, noch die Hälfte am Leben. Pizarros Expedition steckte am Fuße der Anden in den ersten Ausläufern des Regenwaldes fest. Noch nie hatte ein Europäer es bis hierher geschafft. Alle Nahrungsmittel waren verbraucht, der Rückweg schien unmöglich, die Gier nach Gold wich dem puren Überlebenswillen. In ihrer Verzweiflung beschlossen die Spanier, mitten im Urwald, am Rio Coca, eine Caravelle zu bauen, um auf dem Fluss weiterzukommen. Während Pizarro im Fieber delirierte, übernahm der junge, aristokratische und liberale Francisco de Orellana das Kommando und brach mit 61 Abenteurern auf, um Hilfe zu holen. Doch das Schiff „Victoria“ kehrte nie zum Basislager zurück. Es tauchte ein, in eine unglaubliche Fahrt auf dem Amazonas. Der Bordpriester Gaspar de Carvajal schrieb das Bordtagebuch – und berichtet von Menschen ohne Kopf und von den furchtbaren, nackten Kriegerinnen, den Amazonen. Orellanas geheimnisvolle Reise ist in aufwendigen Spielszenen nachkonstruiert worden.

Im Jahr 2003 schippert der holländische Naturforscher Dr. Marc van Roosmalen auf dem Rio Aripuana, einem der ungezählten Neben- und Zuflüsse des Amazonas auf seinem Forschungsdampfer Calibella daher. Roosmalen ist vom TIME Magazine zu einem der sieben „Helden des Planeten“ gekürt worden. In den letzten Jahren hat der Primatologe Roosmalen mehr als zwanzig neue Tierspezies entdeckt. Und sich Riesenärger mit den brasilianischen Behörden eingehandelt. Roosmalen ist offzieller Wissenschaftler des staatlichen Forschungs-Instituts IMPA. Aber er wird von der Polizei schikaniert, wo es nur geht, denn Roosmalen versucht große Areale des Regenwaldes mit europäischen Spendengeldern für immer zum Reservat zu machen. Damit macht er sich in einem der korruptesten Länder Südamerikas nicht viele Freunde.

Einige Monate später waren von den rund 4000 Spaniern und Indio-Scherpas, die sich auf den Weg gemacht hatten, noch die Hälfte am Leben. Pizarros Expedition steckte am Fuße der Anden in den ersten Ausläufern des Regenwaldes fest. Noch nie hatte ein Europäer es bis hierher geschafft. Alle Nahrungsmittel waren verbraucht, der Rückweg schien unmöglich, die Gier nach Gold wich dem puren Überlebenswillen. In ihrer Verzweiflung beschlossen die Spanier, mitten im Urwald, am Rio Coca, eine Caravelle zu bauen, um auf dem Fluss weiterzukommen. Während Pizarro im Fieber delirierte, übernahm der junge, aristokratische und liberale Francisco de Orellana das Kommando und brach mit 61 Abenteurern auf, um Hilfe zu holen. Doch das Schiff „Victoria“ kehrte nie zum Basislager zurück. Es tauchte ein, in eine unglaubliche Fahrt auf dem Amazonas. Der Bordpriester Gaspar de Carvajal schrieb das Bordtagebuch – und berichtet von Menschen ohne Kopf und von den furchtbaren, nackten Kriegerinnen, den Amazonen. Orellanas geheimnisvolle Reise ist in aufwendigen Spielszenen nachkonstruiert worden.

Im Jahr 2003 schippert der holländische Naturforscher Dr. Marc van Roosmalen auf dem Rio Aripuana, einem der ungezählten Neben- und Zuflüsse des Amazonas auf seinem Forschungsdampfer Calibella daher. Roosmalen ist vom TIME Magazine zu einem der sieben „Helden des Planeten“ gekürt worden. In den letzten Jahren hat der Primatologe Roosmalen mehr als zwanzig neue Tierspezies entdeckt. Und sich Riesenärger mit den brasilianischen Behörden eingehandelt. Roosmalen ist offzieller Wissenschaftler des staatlichen Forschungs-Instituts IMPA. Aber er wird von der Polizei schikaniert, wo es nur geht, denn Roosmalen versucht große Areale des Regenwaldes mit europäischen Spendengeldern für immer zum Reservat zu machen. Damit macht er sich in einem der korruptesten Länder Südamerikas nicht viele Freunde.

Facts

Erstausstrahlung: Sonntag, 7. September 2003, 19.30 Uhr, ZDF

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    „Wer annimmt die Tropen seien ein reines Paradies, wird mit der dreiteiligen Reportage von Petra Höfer und Freddie Röckenhaus eines Besseren belehrt: tödliche Krankheiten, erdrückende Schwüle, heimtückische Insekten.“

    WELT am Sonntag

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    „Re-inactments (die Darstellung historischer Handlungen ohne Dialoge) sind bei ZDF-Expedition üblich. Aber was Höfer und Röckenhaus mit einem Budget von 200.000 Euro pro Folge umgesetzt haben, beansprucht Spielfilmqualität – und erreicht sie erstaunlich oft.“

    Süddeutsche Zeitung

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    „In geschichtsmalerischen Spielfilmsequenzen setzten die Autoren die atemberaubenden Ereignisse in Szene: die Durchquerung des Urwalds, die Erkundungsfahrt der „Victoria“, der legendäre Kampf mit den Amazonen, der Ausrottungsfeldzug gegen die Ureinwohner – Spannungsdramatik im Stile Hollywoods. Dazwischen in kontrapunktierender Brechung das Gegenwärtige: der Forscher Marc van Roosmalen, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, den brasilianischen Regenwald zu retten. Ein informativer Report voller Kontraste.“

    Sächsische Zeitung

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    „Kino-Bilder“

    Neue Westfälische

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    „Die Autoren haben sich auf ein Experiment eingelassen: Sioe arbeiteten bei der umsetzung der Spielhandlungen mit einem Adapter, der es ermöglicht, auch digitalen Videokameras Objektive aufzusetzen, die man bisher nur bei Filmkameras verwenden konnte. Dergestalt realisiert wirken die Bilder, als seien sie auf 35-mm-Film gebannt.“

    Neue Zürcher Zeitung

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    „Bei diesem Hin und Her von Historie zu Aktualität bleiben interessante Fakten auf der Strecke, zum Beispiel, welche Gefahren das Amazonasgebiet heute bedrohen.“

    Stuttgarter Zeitung

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    „Zwei Handlungsebenen machen diese Reise spannend. […] Die Idee diese beiden Geschichten gegeneinander zu schneiden, funktionierte. Der Film weckt so nicht nur die Historie zu neuem Leben, sondern schärfte auch das Bewusstsein für die heutigen Probleme des von der Abholzung gefährdeten Regenwaldes.“

    Weser Kurier / Bremer Nachrichten

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    „Petra Höfer und Freddie Röckenhaus haben den Schrecken der Expedition gehörig entschärft. In ihrem Beitrag Die Eroberung des Amazonas‘ in der Reihe ZDF-Expedition vorigen Sonntag lauerte die Mannschaft in den nachgestellten Szenen wie ferngesteuert an Deck.“

    Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ)

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    „Gemessen an manch unfreiwillig komischen Darbietungen mit Laiendarstellern in anderen ZDF-Produktionen, können sich diese Sequenzen zwar nicht mit Werner Herzogs Fitzcarraldo‘ messen, nehmen sich jedoch weit weniger hölzern aus. […] Auch der echte Amazonas kommt in dieser faszinierenden Hochglanzproduktion nicht zu kurz. Denn neben dem Rückblick auf die Eroberung des Amazonas steht hier gleichrangig der Blick auf das heutige Leben am Strom.“

    Westfälische Rundschau

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    „Bilder wie im Kino.“

    Kameramann

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    „Höfer und Röckenhaus sind renommierte und pfifffige Filmer, die ihr Thema kenntnisreich und anschaulich umsetzen […] doch immer wenn man gerade richtig neugierig geworden ist auf das barfüßige Urwald-Leben Roosmalens, belästigen einen im Gegenschnitt wieder endlos die stummen Spanier mit ihrem stumpfen Blick.“

    Westdeutsche Zeitung

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    „Im Zentrum steht eine dreiteilige Serie über Entdecker, mit der Petra Höfer und Freddie Röckenhaus ein Glanzstück gelang. […] Der Film lebt von nachgespielten Szenen, in denen brasilianische Schauspieler einen Enthusiasmus an den Tag legen, der staunen lässt. Die Begeisterung ist ansteckend, die Spannung groß.“

    g ist ansteckend, die Spannung groß.“ Kölner Stadtanzeiger

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    „Aufwendige Spielszenen und atemberaubende Aufnahmen von frühen Entdeckern, heutigen Tropenhelden und ihren abenteuerlichen Reisen. […] Eine lehrreiche und spannende Reise!“

    Lausitzer Rundschau

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    „Nachgestellte Szenen von einst kontrastieren effektvoll mit der engagierten Arbeit und dem beherzten Einsatz heutiger Wissenschaftler und Naturschützer. […] Das spannend gestaltete 'Tropenfieber‘ steckt an.“

    Neue Osnabrücker Zeitung

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    „Die Mischung aus nachgestellten und historischen Szenen bietet einen guten Einblick in die ambivalente Welt der Tropen, in der Schönheit und Gefahr so eng beieinander liegen.“

    Kölnische Rundschau

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    „Das Herzstück des Programmschwerpunkts: ein neu produzierter Dreiteiler der Reihe „ZDF-Expedition“. Die Filme des renommierten Dokumentarfilm-Autorenduos Petra Höfer und Freddie Röckenhaus zeichnen die historischen Reisen der Eroberer nach. […] 'Die Magie der Tropen wird sinnlich und hintersinnig ins Bild gerückt‘, sagt ZDF-Kulturchef Hans Helmut Hillrichs.“

    Rheinische Post

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    „Mit eindrucksvollen Landschaftsbildern, historischen Hintergründen und den Problemen der heutigen Generation ist Höfer und Röckenhaus eine Mischung gelungen, die die Tropen zeigt, ohne den Mythos zu entzaubern.“

    Neue Ruhr Zeitung (NRZ)

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    „Die Autoren Petra Höfer und Freddie Röckenhaus begleiten Roosmalen auf seinem Schiff und haben darüber hinaus die Konquistadoren-Abenteuer des 16. Jahrhunderts szenisch rekonstruiert.“

    Westfälische Nachrichten

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    „In schönem Kontrast zu diesen reich bebilderten Legenden stehen Berichte über die Gegenwart der Tropen. Höfer und Röckenhaus haben Regenwaldforscher bei der Arbeit beobachtet und Eingeborene in ihrem Alltag. Vielleicht sind gerade diese eindringlichen Beobachtungen der eigentliche Genuß, der den Zuschauer erwartet.“

    Der Tagesspiegel

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    „Neben der in kinoreifen Szenen geschilderten Reise des Francisco de Orellana zeigt die brillante Dokumentation von Petra Höfer und Freddie Röckenhaus noch einen modernen Eroberer des Amazonas, den holländischen Primatenforscher Marc van Roosmalen. […] Eine erstklassige Doku, die Sonntag fortgesetzt wird.“

    Leipziger Volkszeitung

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    „Auch heute gelten die Gebiete beiderseits des Äquators als irdischer Garten Eden. Dass die Tropen jedoch viel mehr waren und sind, beweist das ZDF in der Reihe 'Tropenfieber‘.“

    Thüringer Allgemeine

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    „Es ist ein Glücksfall, dass im ZDF-Programm am frühen Sonntagabend ein Termin für kulturhistorische Themen bereit steht. […] Zwei schwergewichtige Themen, die eigentlich jeweils einen eigenen Film verdient hätten.“

    Augsburger Allgemeine

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    „Dreimal taucht die ZDF-Expeditionsreihe Tropenfieber‘ in exotische Abenteuer von gestern und heute ein.“

    Freie Presse Chemnitz

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    „Jeder der drei Filme besteht aus zwei Handlungsebenen: Der historische Erzählstrang beschreibt mit nachgestellten Szenen die Strapazen, die Entdecker und Eroberer vor mehreren Jahrhunderten auf sich genommen haben. In der Gegenwart begleitet das Team im Auftaktfilm Die Eroberung des Amazonas‘ einen Zoologen und Naturschützer, der in Amazonien praktisch täglich neue Tierarten entdeckt und in ständigem Kampf um die Erhaltung des Regenwaldes mit den brasilianischen Behörden liegt.“

    Die WELT

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    „Geschichte als filmisches Abenteuer, fesselnd und detailreich erzählt.“

    Westdeutsche Allgemeine (WAZ)

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    „Das Duo Höfer/Röckenhaus ist vor allem mit Mondän!‘, einer Safari durch die Domizile des europäischen land- und Geldadels populär geworden. Die Dreharbeiten für 'Tropenfieber‘ dürften weniger angenehm gewesen sein.“

    Südkurier

Credits

Buch, Regie, Produktion: Petra Höfer und Freddie Röckenhaus

Darsteller: Pedro Rohr (Francisco de Orellana), Fernando Monteiro (Pizarro), Romulo Musiello (Padre Carvajal), Roberto Barcelos Ferrante (de Vargas)

Kamera: Johannes Imdahl, Thomas Schäfer

Schnitt: Jörg Wegner

Producer Brasilien: Leo Wery, Gideon Boulting, Red Earth Images

Sprecher: Benjamin Völz

Redaktion: Alexander Hesse (ZDF)

Eine Produktion von colourFIELD

Alle Credits

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